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Es soll hier nicht eine Vereinschronik interpretiert werden, sondern der Versuch unternommen werden, wie das zustande   kam, was man heute mit dem Wort „Schützenwesen“ großzügig umschreibt. Eingangs stellen sich gleich Fragen: Ist das Schießen Sport, oder stellt man es besser als Leidenschaft dar! Keineswegs jeder, der mit Pistole oder Gewehr schießt, ist Schütze im Sinne des Schützenwesens. Ein Soldat etwa, ein Polizist oder auch ein Jäger dürfen streng genommen nicht als Schützen bezeichnet werden. Der Schießsport hat auch nichts mit einer vormilitärischen  Ausbildung oder mit Selbstschutz zu tun. Nahezu alles, was mit dem Sportschießen zusammenhängt ist bundesweit, ja sogar international, dem olympischen Reglement entsprechend, festgelegt. Dennoch wird den Schützen gerne zum Vorwurf gemacht, sie seien keine richtigen Sportler: Unbeweglich konzentrieren sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf einen mehr oder weniger kleinen Punkt und lösen dann mit einer winzigen Bewegung des Zeigefingers einen Schuss aus. Sport – so meinen viele – sei in erster Linie Bewegung, Leibesübung und Körperertüchtigung, das genaue Gegenteil von dem also, was ein, in eine Schießjacke gezwängter, Leistungsschütze auf dem Schießstand vollführt. Natürlich bewegt sich ein Schütze so wenig und behutsam wie möglich. Aber hinter dieser äußerlichen Trägheit steckt eine enorme  Energie! Man hat auf den ersten Blick den nahe liegenden Schluss gezogen, Schießen sei zwar Sport aber keine Leibesübung. Dies ist jedoch geradezu eine groteske Verkennung des Wesens der Leibesübung! Leibesübung ist praktizierte Körperbeherrschung, sie ist eine leiblich-seelisch-geistige Aufgabe. Es kommt nicht darauf an, die Gliedmaßen kraftvoll einzusetzen, sondern vielmehr darauf, den Körper mit allen geistig-seelischen Kräften auf eine Leistung hin zu trainieren. Außerdem kann man versichert sein, dass der Ausgleichssport eines Meisterschützen es mit dem Programm jedes anderen athletischen Spezialisten aufnimmt. In diesem Zusammenhang muss noch auf eine Eigenart des Schießsports hingewiesen werden: Dem Schützen ist jedes Mal ein absolutes Ziel gesteckt, nämlich jeden  Schuss in die Mitte der Scheibe zu platzieren. Obwohl bei Weltmeisterschaften und Olympiaden Traumergebnisse von Ringzahlen geschossen werden, gibt es kaum eine andere Sportart, die so wenig Zuschauer anlockt.

Wie steht es nun mit der Leidenschaft? Nicht jeder Mensch ist gleichermaßen zum guten Schützen veranlagt. Das Schießen ist eine Leidenschaft, die einem gleichsam im Blut liegen muss. Es ist wohl in erster Linie die Faszination, die der Schießkunst bis heute innewohnt. Der Neuling wird wohl sehr bald zu einem Verein finden und seinen Ehrgeiz unter Gleichgesinnten mit der Geselligkeit zu integrieren versuchen. Dies ist nun der rote Faden, der sich gleichsam aus der Vergangenheit in die Gegenwart verfolgen lässt. Die Schützenvereine, deren Prinzipien seit alters charakteristische Begriffe wie Kameradschaft, Ehre und Heimatliebe erhalten geblieben sind, bilden die Grundlage eines jeden intakten Vereins, ganz gleich, ob er das Schwergewicht auf den sportlichen Erfolg oder auf das gesellige Beisammensein legt. Es gibt im deutschsprachigen Raum weit über eine Million Schützen. Sie schießen aus sportlichen Ambitionen, als Präzisions- oder Schnellfeuerschützen um olympische Medaillen ebenso wie um die Königskette, um Ehrenscheiben, Pokale oder einfach nur Salven in die Luft, weil Pulverdampf und Knall seit eh und je in diesem Rahmen legitimer Ausdruck von Lust und Lebensfreude sind. Freude am Schießsport, Traditionsbewusstsein und Geselligkeit sind die wesentlichen Komponenten, die einen Schützenverein kennzeichnen.  Wichtig ist, dass das Schießen heute zu einem ausgesprochen Breitensport geworden ist, der von Damen und Herren, Jugendlichen und Alten, ja sogar von Behinderten mit gleichermaßen viel Freude und Faszination betrieben werden kann. Die Beteiligung am Schießsport ist heute kein Privileg Angehöriger wohlhabender sozialer Schichten mehr, er vermag von allen ausgeübt werden, die einen Funken Leidenschaft für diesen schönen Sport verspüren!

Gut Schuss!

Schützenbruder Carl-Ernst Herrmann

Bayreuth

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